Attraktiver Arbeitgeber Pflege  ist das Branchenprüfsystem, um die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu messen und zertifizieren. Konkret wurden die vier Themenbereiche „Qualität der Arbeitsbedingungen“, „Auftritt nach Außen“, „Führung durch Leitungskräfte“ und das „Profil gegenüber Wettbewerbern“ gemessen und bewertet. Die Befragung beinhaltete auch die psychische Gefährdungsbeurteilung (PSYGA-P), die wir in einem separaten Artikel beleuchten. In diesem Artikel stellen wir Ihnen das Ergebnis der allgemeinen Mitarbeiterbefragung vor.

Mitarbeitende haben auf Fragebögen insgesamt 35 Aussagen zu den vier Themenbereichen sowie die psychische Gefährdungsbeurteilung (23 Aussagen) mit den Schulnoten eins bis sechs bewertet (1). Die Befragung war anonym. Zusätzlich zur Mitarbeitenden Befragung hat die Einrichtungsleitung eine Selbsteinschätzung ausgefüllt.

Im 26-seitigen Ergebnisbericht werden die Ergebnisse der Mitarbeiterumfrage mit der Selbsteinschätzung des Arbeitgebers und dem Mittelwert von allen Befragungen der vergangenen drei Jahre (Benchmark) verglichen. Der Benchmark liegt bei 2,16. Damit liegt das Haus der Pflege mit dem Ergebnis 1,9 deutlich über dem Durchschnitt aller geprüften Pflegeeinrichtungen. Und auch die Selbsteinschätzung der Heimleitung (1,96) weicht nur minimal vom Ergebnis der Mitarbeitenden-Befragung (1,94) ab.

Führung durch Leitungskräfte:

Hier ist positiv anzumerken, dass Vorgesetze im Haus der Pflege gut erreichbar und anzusprechen sind (1,85). Sie vertrauen auf die Arbeit, ohne Mitarbeitende ständig zu kontrollieren (1,57). Sie erkennen außerdem an, dass bei der Arbeit auch Fehler passieren können (1,66). Die Aussagen „Mitarbeiter*innen stehen füreinander ein und helfen sich gegenseitig“ (2,27) und „Vorgesetze wertschätzen meine Leistung“ (2,12) liegen dabei leicht unter dem Benchmark und haben daher noch Verbesserungspotential.

Auftritt nach außen:

Besonders gut hat das Haus der Pflege in dieser Kategorie abgeschnitten: Bei allen Fragen lag die Antwort über dem Benchmark anderer Einrichtungen. Fragen in dieser Kategorie beinhalten zum Beispiel, ob Infomaterialien, Stellenausschreibungen und die Homepage ansprechend gestaltet sind (1,53), ob zeitgemäße Medien zur Mitarbeitersuche verwendet (1,25) oder Vorstellungsgespräche professionell durchgeführt werden (1,52).

Profil gegenüber Wettbewerbern:

Auch in dieser Kategorie fällt die Einschätzung der Mitarbeitenden überwiegend positiv aus. Das Haus der Pflege steht für klare Grundsätze und Werte (1,57), hat ein gutes Image in der Öffentlichkeit (1,38) und ein hohes Ansehen als Arbeitgeber (1,62). Mit der Aussage „Unsere Einrichtung ist nach innen genauso wie sie nach außen auftritt“ (2,12) und „Unsere Einrichtung ist ein attraktiver Arbeitgeber“ (2,02) schneidet das Haus der Pflege verglichen mit dem Gesamtdurchschnitt von 1,96 ein wenig schlechter ab, liegt aber jeweils noch deutlich über dem Benchmark von 2,46 bzw. 2,24.

Qualität der Arbeitsbedingungen:

Das größte Verbesserungspotential gibt es bei der Qualität der Arbeitsbedingungen. Die strukturierte und zielgerichtete Einarbeitung neuer Mitarbeitenden wurde nur mit 2,77 bewertet (Benchmark 2,46). Vergleichsweise schlecht haben Mitarbeitende außerdem die Nachvollziehbarkeit der Gehaltsstufen (2,52) und die Dienstplanung (2,85) sowie Maßnahmen zur Gesundheitsförderung (2,85) eingeordnet. Sehr positiv hingegen werden die notwendigen Arbeitsmittel zur Ausübung der Tätigkeit (1,75) sowie die Arbeitsumgebung und Ausstattung (1,87) bewertet.

Heimleiter Helmut Witt sagt dazu: „Wir freuen uns über eine die hohe Teilnahme von 79% an der Umfrage und auch das Ergebnis von 1,9 kann sich sehen lassen. Mir ist wichtig, dass unsere Mitarbeitenden ein angenehmes Arbeitsumfeld haben, in dem sie gerne arbeiten. Denn nur wenn es unseren Mitarbeitenden gut geht, ist eine gute Pflege unserer BewohnerInnen erst möglich. Aber natürlich gibt es auch bei uns Luft nach oben und wir werden die weniger guten Punkte verbessern und noch besser kommunizieren. Denn Vieles, wie etwa eine objektive Gehaltseinstufung durch unsere Vergütungsordnung, setzen wir bereits um.“

Die Auswertung der psychischen Gefährdungsbeurteilung stellen wir Ihnen demnächst hier vor. Der vollständige Bericht kann ausgedruckt in der Verwaltung eingesehen werden. Das Zertifikat können Sie hier ansehen.

(1) Likert Skala, „1“ bedeutet dabei „trifft voll zu“ und „6“ „trifft gar nicht zu“.