Psychotherapie: Ich bin doch nicht verrückt???

Psychotherapie: Ich bin doch nicht verrückt???

Psychotherapie: Ich bin doch nicht verrückt!

Ulrike Witt ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und im Haus der Pflege Ansprechpartnerin für psychosoziale Betreuung der Mitarbeitenden.

Frage: Was bedeutet „psychosoziale Betreuung“?

Es bedeutet, dass ich zuhöre, Gesagtes einordne, und auch bei Problemen Hilfestellung gebe. Und natürlich kann ich auch bei der Auswahl von Hilfsangeboten unterstützen.

Frage: Warum gibt es diese Arbeit im Haus der Pflege?

Im Haus der Pflege sind überwiegend Frauen tätig. Die sind noch immer die Hauptträger der Familienarbeit. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie herausfordernd die Vereinbarung von Beruf und Familie sein kann. In den letzten Jahren haben die staatlichen Betreuungsangebote von Kitas und Schulen erfreulicherweise zugenommen, die Mitarbeiterinnen haben jedoch meist einen engen Zeitplan, um alles unter einen Hut zu bringen. Auch die Pflege von Angehörigen wird zum größten Teil von den Frauen in der Familie geleistet. Das bringt Stress und Unzufriedenheit und fördert nicht zuletzt seelische und körperliche Belastungssituationen.

Illustration: Wie soll es weitergehen?
Illustration: Wie soll es weitergehen?
Ilustration: Mädchen mit Blumen
Ilustration: Mädchen mit Blumen

Frage: Welche Probleme könnten das sein?

Vor allem Zeitstress, auch Überforderung durch Krankheiten in der Familie, Verlust und Trauer. Aber auch finanzielle Sorgen und Konflikte am Arbeitsplatz kommen vor.

Frage: Bin ich „nicht normal“, wenn ich traurig bin oder Probleme habe?

Unsere Seele, genau wie unser Körper schützt sich vor Überlastungen durch Zeichen, genannt Symptome, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Häufig werden Symptome wie Traurigkeit, Angst und Panik, Schlaflosigkeit etc. als Schwäche ausgelegt und die Person schämt sich dafür. Es entsteht der Glaube, man sei nicht „normal“.

Aber das ist natürlich Quatsch! Denn wir alle haben Höhen und Tiefen im Leben. Wichtig ist nur, wie wir damit umgehen. Und da ist es wichtig, hinzuschauen, anstatt zu verdrängen. Sonst entstehen unter Umständen Krankheiten, auch körperliche.

Und auch psychische Probleme kann man heutzutage gut behandeln. Und es gibt sehr gute Hilfsangebote.

Frage: Hast du ein positives Fallbeispiel?

Kürzlich bedankte sich eine Mitarbeiterin ganz herzlich bei mir. Nachdem sie mir ihre Krankengeschichte erzählt hatte, habe ich ihr geraten, eine ambulante Psychotherapie als Ergänzung zur Fachärztlichen Behandlung zu machen. Diesen Hinweis hatte sie befolgt und erzählte mir, sie fühle sich seitdem körperlich stärker, kann mit ihrer Situation besser umgehen und hört nun mehr auf das, was sie selbst braucht.

Frage: Was macht das Haus der Pflege noch, um die Mitarbeitenden zu unterstützen?

Wir sind ein familiär geführtes Haus. Kurze Wege führen zum nächsten Ansprechpartner bis hin zur Geschäftsleitung. Gemeinsam suchen wir nach einer Lösung für die vorhandenen Probleme. Wichtig ist: Jedes Gespräch wird absolut vertraulich behandelt und jedes Problem ist es wert, gehört zu werden!

U. Witt | Foto: Helmut Witt

Frage: Wo kann ich mich hinwenden, wenn ich traurig bin oder Hilfe brauche?

Betroffene Mitarbeitende können sich an mich wenden. Manches Problem kann vielleicht ganz einfach gelöst werden. Ich vermittle aber auch gerne zu Hilfsangeboten.

Es gibt aber auch verschiedene Beratungsstellen in Kitzingen und Umgebung:

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